Abszesse und Tumore

Häufigkeit & Arten von Wucherungen

Chinchilla mit behandeltem Kieferabszess
Chinchilla mit behandeltem Kieferabszess

Am häufigsten kommen bei Chinchillas Abszesse  v.a. Kastrations-, Operations- und Kieferabszesse vor, es sind jedoch auch andere gut- und bösartige Wucherungen möglich. Nicht selten bleiben diese jedoch unentdeckt oder aber werden erst im späten Stadium entdeckt, wenn das Chinchilla abbaut und sein Allgemeinbefinden stark reduziert ist. Eine erhöhte Prädisposition wie bei Mäuseartigen besteht nicht, wobei man immer häufiger von Tumoren und Krebs bei Chinchillas hört und liest.

Laut unserer fb-Umfrage zu den Todesursachen lagen Krebs und Tumore auf Platz 4.

Bekannt sind mir bisher an Tumoren und Wucherungen bei Chinchillas:

  • Gebärmuttertumore
  • Hauttumore und -abszesse
  • Kiefertumore und -abszesse
  • Hirntumore
  • Lebertumore
  • Nierentumore
  • OP- und Kastrationsabzesse innerlich und äußerlich durch die Naht
  • Kieferabszesse

Symptome

  • sichtbare und/oder fühlbare Knubbel auf oder unter der Haut
  • bei Tumoren im Kopfbereich: Hervorstehen der Augen, Probleme mit den Zähnen/Kiefer
  • bei Tumoren im Bauchbereich: Umfangsvermehrung
  • bei Tumoren an der Blase oder Gebärmutter: Ausfluss, unkontrolliertes Urinlassen, Drücken des Pos oder Unterleibes auf den Boden
  • neurologische Ausfallerscheinungen, Krampfanfälle
  • verändertes Verhalten wie plötzliche Aggression, Apathie etc.
  • allgemeines Unwohlsein, Übelkeit, Fressunlust
  • Begleiterscheinungen und Folgen eines fortgeschrittenens Stadiums und je nach Art und Lokalisation des Tumors: geschwächtes Immunsystem, Pilz, bakterielle Infektionen, Ödeme/Wasseransammlungen in z.B. Lunge oder Bauch, Atemnot...

Diagnose

  • Abtasten
  • Röntgen
  • Ultraschall
  • ggf. Blut-/Urinuntersuchung

Therapie

  • Operation: Großzügige Entfernung des Tumors, wenn die Lokatisation dies zulässt
  • Bei inoperablen Tumoren wie z.B. Hirntumoren sollte das Chinchilla erlöst werden, sobald es sichtbar leidet z.B. auf Dauer nicht mehr selbstständig frisst, neurologische Ausfallerscheinungen hat, Schmerzen hat, apatisch ist, sich nicht mehr bewegen kann, orientierungslos ist etc.
  • Abzesse werden geöffnet und solange gespült bis kein Eiter mehr vorhanden ist, bei Bedarf kann eine Spezialsalbe verwendet werden(trägt nekrotisches Gewebe ab) sowie eine Antibiose gereicht werden, um möglichen Entzündungen vorzubeugen