Die häufigsten Wunden bei Chinchillas sind wohl:
- Ablederungen
- Amputationen
- Platzwunden
- Risswunden
- Schnittwunden
- Schürfwunden / Kratzwunden
- Skalpierungen
- Stichwunden (dazu zählen weitgehend auch einfache Bisswunden sowie Nähwunden)
- Quetschwunden
oberflächliche, leichte Wunden
Bedürfen keiner Behandlung von außen und heilen selbstständig ab. Oberflächlich sind meistens kleinere Schnitt-, Stich- und Schürfwunden.
mittelschwere Wunden
Können vom Halter behandelt werden, entweder durch einmaliges Spülen mit Wasser, anschließendes Desinfizieren und eventl. auch durch 1x tägl. Eincremen mit einer Wund- und Heilsalbe oder-spülung.
Sieht die Wunde am nächsten Tag entzündet aus, eitert oder ist das Tier verhaltensauffällig, sollte der Tierarzt aufgesucht werden! Das Sandbad ist zu entfernen.
tiefe, offene, schwere Wunden
Bedürfen immer einer tierärztlichen Behandlung. Müssen in vielen Fällen gründlich fachmännisch gereinigt und genäht werden. Das Sandbad und je nach Wundlage auch die Einstreu müssen entfernt
werden.
Erste Hilfe:
- zuerst etwas bluten lassen (Reinigung), anschließend Blutungstillung (Druck)
- bei Bedarf Druckverband anfertigen (Achtung: der Blutfluß innerlich muss gewährleistet sein, daher nie zu eng abbinden)
- Desinfektion
- Sandbadentfernung
- mit Ausnahme von kleinen bzw. kleinflächigen Schürf-, Stich- und Schnittwunden ist die Untersuchung und Behandlung (abgesehen von der Ersten Hilfe) einer Wunde grundsätzlich Aufgabe eines
Tierarztes
Produktiv (je nach Wundart & -tiefe):
- Wundlüftung
- Wundspülung / Wundreinigung (von Eiter, Fremdkörpern etc. befreien, Entfernung von infiziertem bzw. infektionsbedrohtem sowie verschmutztem Gewebe)
- Wunde-Nähen unter Narkose
- Wunde eincremen, besprühen
Contraproduktiv:
- anfassen
- drücken
- Einstreu (grobe, weiche Hobelspäne ist OK)
- Sand (Heilerde bei geschlossenen Wunden hilfreich)
- benagen, ablecken u.Ä.
- Fäden ziehen
- übertriebene Desinfektion & Hygiene
- selber ohne Fachkenntnis aufstechen, aufschneiden u.Ä.
Chinchilla Emma mit heftigen Bisswunden von einer Vergesellschaftung: sie mussten wochenlang gespült und mit einer Spezialsalbe verarztet werden; zudem wurde Convenia gespritzt
Äußerlich (nicht bei tiefen, offenen Wunden):
- Traumeelgel, Traumeelsalbe (Entzündungen)
- Bepanthen (Entzündungen)
- Povidon-Jod-Lösung oder -Salbe (Entzündungen)
- Betaisadona (= 11%ige Jodlösung)
- Wund-Desinfektionsspray z.B. Wund-Ex Spray von cdVet
- ägyp. Schwarzkümmelöl
- Heilerdegabe
Innerlich:
- Traumeel Tropfen, Tabletten (Entzündungen)
- Antibiotika z.B. Baytril, Convenia (Entzündungen, Infektionen)
- Schmerzmittel z.B. Metacam (nur bei Schmerzanzeichen)
- Tarantula (homöopatisch bei Abzessen u.Ä.)
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