Ziegenrücken

Im Chinchillakreisen liest man häufig von sogenanntem „Ziegenrücken“ oder "Ziegenbuckel". Viel Näheres weißt man darüber nicht und genau deswegen verunsichert so manch eine kurze, unzureichende Information den Halter, sobald er einen „Ziegenrücken“ bei seinem Tier erspäht. In Folgendem versuche ich etwas Licht ins Dunkle zu bringen und den Ziegenrücken zu erläutern.

 

Der Ziegenrücken ist erstmal keine Krankheit, sondern ein Symptom. Man kann zwischen zwei Arten des Ziegenrückens differenzieren, wobei der Erstere („Pseudo-Ziegenrücken“) im eigentlichen Sinne kein Zickenrücken ist, von dem bei Chinchillas so oft die Rede ist.

 

Pseudo-Ziegenrücken

Viele Chinchillas weisen beim Sitzen (immer oder in bestimmten Positionen) einen „Ziegenrücken“ auf, strecken sie sich jedoch oder rennen, ist er nicht mehr sichtbar. Diesen von mir genannten „Pseudo-Ziegenrücken“ besitzen Chinchillas, die

  • von Natur aus solch einen Körperbau haben
  • von Natur aus eher zierlich/schlank sind
  • von Natur aus kurzes bis sehr kurzes, dünnes Fell haben
  • aufgrund einer Erkrankung (z.B. Herz, Zähne) oder falschen Fütterung abgemagert bzw. untergewichtig sind

Beim letzten Punkt sollte sich der Halter näher mit dem Symptom bzw. der vorliegenden Erkrankung auseinandersetzen, einen Tierarzt aufsuchen und seine Ernährungsweise überdenken.

 

Echter Ziegenrücken

Einen echten Ziegenrücken erkennt man daran, dass dieser selbst im aufrechten Stehen oder Laufen nicht verschwindet, sondern sichtbar bleibt. Dieser dauerhafte Buckel weist laut Chinchillaliteratur auf eine organische Erkrankung hin wie z.B. einen Leberschaden.

Meine persönliche Vermutung ist, dass sich die Wirbensäule aufgrund einer Krankheit (z.B. Zahnerkrankung, Krebs oder Herzerkrankung), die mit einem Nährstoffmangel aufgrund von Inappetenz oder Nicht-Fressen-Können einhergeht, verformt. Neben einer Erkrankung kommt ebenfalls ein Nährstoffmangel aufgrund sehr schlechter Ernährung, insbesondere beim Muttertier und in der Wachstumsphase, infrage. Auch Stoffwechselstörungen, bei denen Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können, könnten eine mögliche Ursache sein.

In jedem Fall muss das Chinchila von einem chinchillakundigen Tierarzt gründlich untersucht werden, um die Ursache zu finden. Ggf. ist neben der Optimierung des Speiseplans eine Kur mit cdVet Micromineral sinnvoll.