Grundlagen und Tipps für den Käfigbau

Holzwahl für den Käfig-Korpus

Folgende Harthölzer sind für den Käfigbau geeignet: Buche, Eiche, Kirschbaum, Walnussbaum, Ulme, Birke

Diese Weichholzarten eignen sich ebenfalls, wenn sie dick genug sind: Fichte (wird sehr oft verwendet), Erle, Kiefer, Lärche, Tanne, Linde

OSB: ist für den Käfigkorpus grundsätzlich geeignet (Annagemöglichkeiten verhindern, da das Holz splittet und somit ein Verletzungsrisiko darstellt und zudem nicht ganz ungiftig ist)

Spanplatten: eher unüblich und optisch wenig ansprechend, jedoch ab bestimmter Dicke grundsätzlich möglich (Annagemöglichkeiten verhindern, da das Holz splittet und somit ein Verletzungsrisiko darstellt und zudem nicht ganz ungiftig ist)

Bodenwahl

Wichtig: Urinschutz

Da unsere Chins auch mal auf den Boden urinieren, wenn man Pipischalen verwendet, oder aber der Urin nicht vollständig von der Einstreu eingesaugt wird, sollte der Käfigboden uringeschützt sein, um das Holz länger am Leben zu halten und der Hygiene wegen.

Hier also nun die gängigen Möglichkeiten den Boden zu schützen:

  • Sabberlack: zum Bestreichen des Bodens - mehrfach d.h. 2-4x - ist der sogenannte Sabberlack geeignet, der auch bei oraler Aufnahme ungiftig ist; man nennt ihn auch Kinderlack oder Spielzeuglack und er ist in jedem Bauhaus zu finden (bei Unsicherheit einfach das Personal fragen
  • Fliesen: hier muss man auf eine saubere Ausführung beim Legen der Fliesen auf den Holzboden achten, damit kein Urin durch die Zwischenräume kommt und sich unter den Fliesen Schimmel bilden kann und sich das Holz verzieht
  • beschichtetes Holz: dickes(!), beschichtetes Holz eignet sich sehr gut als Boden
  • PVC: beim PVC ist es sehr wichtig, dass der Belag ganz eben gelegt wird (keine Erhöhungen oder Wölbungen) und die Ränder und ecken komplett z.B. mithilfe von Metallleisten oder Holzbalken abgesichert werden, um das Benagen des PVC-Belages zu verhindern

Sitzbretterwahl

Als Sitzebenen sind alle oben unter „Holzwahl für den Käfigkorpus“ genannten Hart- und Weichhölzer geeignet. Für Chins sind Weichhölzer spaßiger, da sie diese besser benagen können. Dafür halten Harthölzer länger den Zähnen stand, was eher für den Halter von Vorteil ist. Ich rate zum Weichholz.

OSB, Spanplatten und beschichtetes Holz eignet sind nur, wenn man die Kanten mit Metallleisten absichert, da diese nicht benagt werden dürfen. Ferner sickert der Urin bei OSB und Spanholz tiefer ins Holz hinein, was unhygienisch ist. Daher sollte das Holz am besten - mehrfach d.h. 2-4x - mit Sabberlack bestrichen werden, wenn man kleine Pissferkel daheim hat ;)

 

Türwahl

Man hat hier die Wahl zwischen Türen komplett aus Gitter oder aber Türen, die zum Teil aus Gitter und zum anderen teil as Plexi- oder Bastlerglas bestehen. Die zweite Variante hat viele Vorteile nämlich den Schutz vor herausfallender Einstreu, Sand und Schutz vor Staub. Außerdem kann das Glas vor Gitternagen schützen, was mit geringerem Geräuschpegel einhergeht. Vollgittertüren hingegen sind kostengünstiger.

Denkt zudem daran, die Türen möglichst groß zu bauen, um die Chins leichter einfangen zu können und um leichter saubermachen zu können. Auch müssen natürlich die große Käfigeinrichtungsgegenstände wie Kork, Baumstämme etc. durch die Türen passen.

Gitterwahl

  • nicht verzinkt oder beschichtet
  • Gitterabstand nicht zu klein (kein Leckerchen-Reichen oder Kraulen möglich)
  • Gitterabstand nicht zu groß (Verletzungsrisiko beim Ausbruchsversuch)
  • dickes Gitter (Durchnage-Möglichkeit)
  • meist verwendet und bewährt: http://www.zaunsystemen.at/voliere

Sicherheit

  • Keine Nägel oder sonstige scharfe Teile
  • Keine Angriffsflächen für Nagemöglichkeit am Käfigholz (Ausbruchgefahr, etc.)
  • Keine Böden oder Sitzgelegenheiten aus Plastik oder Gitter (gefährlich und unnatürlich!)

Sonstige Hinweise

  • Meist dauert das Käfigbauen länger als man anfänglich denkt.
  • Man sollte mindestens eine helfende Person zur Hand haben.
  • Hilfreich kann eine Skizze des zu bauenden Käfig sein.
  • Der Käfigkorpus ist relativ einfach zu bauen, die Türen bereiten i.d.R. die meisten Schwierigkeiten; hier gibt es die Möglichkeit, sich die Türen nach persönlichen Vorgaben/Vorstellungen z.B. unter www.macasdo.de bauen zu lassen, pro Tür von einer 1m-Breite rechnet man hier ca. mit 25,- Euro für eine Gitter-Plexiglas-Tür.
  • Ab einer Käfighöhe von 1,8-2m sollte man eine komplette Zwischenebene einbauen mit 1-2 Durchschlupflöchern; ansonsten sind die Bretter so anzuordnen, dass die Chins nicht tiefer als 60cm fallen können.
  • Denkt daran, dass nicht nur Holz Geld kostet, sondern auch sichtbare Kleinigkeiten wie Winkel oder Schrauben, die Sitzbretter und v.a. die Einrichtung.
  • Viele artgerechnet Käfige und auch Käfigbauanleitungen findet ihr in unserer Käfig-Galerie