Grundlagen: Gesunde Chinchillaernährung

Allgemeines

Der Speiseplan von Chinchillas setzt sich aus 4 Komponenten zusammen:

  • Hauptfutter: frisches und getrocknetes Grünfutter/ Raufutter
  • Ergänzungsfutter: frisches Gemüse und Obst
  • Leckerchen
  • Wasser

Nähere Infos zu den 4 einzelnen Komponenten folgen nun.


1. Hauptfutter

Heu ist ein sehr wichtiges Futtermittel
Heu ist ein sehr wichtiges Futtermittel

Das Hauptfutter jedes folivoren Kleinsäugers (Chinchilla, Degu, Meerschweinchen, Kaninchen u.a.) muss das Grün- und Raufutter sein wie es auch in der Natur der Fall ist. Nur dieses gewährleistet eine tadellose Verdauung ohne Fehlgärungen und Darmfloraverschiebung und ihrer Folgen (Durchfall etc.), den optimalen Zahnabrieb und beugt Verhaltensanomalien vor.

Rau- und Grünfutter auf einen Blick:

  • Kräuter
  • Blüten, Blumen
  • Blätter, Laub, Rinde, Zweige (samt Blattwerk, Knospen und Blüten)
  • Gräser
  • artenreiches Heu, Stroh
  • Grünpflanzen(-teile) von Kulturpflanzen, blättriges Gemüse und Blattgemüse, z.B. Maisblätter, Chicoree, Möhrenkraut, Raps
  • fressbare Zimmerpflanzen wie Grünlilien, Bromelien, Callisia repens/ Golliwoog oder Tradeskatien

Rau- und Grünfutter sollte den Chinchillas in unbegrenzter Menge und in entsprechender Vielfalt immer im Käfig zur Verfügung stehen!



2. Ergänzungsfutter

Frisches Gemüse (Knoll-, Wurzel-, Fruchtgemüse) und Obst darf an Chinchillas zusätzlich (nicht anstatt!) zum Grün- und Raufutter begrenzt verfüttert werden.

Beachte: Blättriges Gemüse und Blattgemüse zählt zum Grünfutter und somit zum Hauptfutter und stellt gerade in der Winterzeit einen wertvoller Ersatz für frische Kräuter etc. dar.

Frisches Obst und Gemüse beinhaltet zwar Ballaststoffe, Vitamine, viel Wasser, aber insgesamt auch weniger wertvolle Pflanzenstoffe und Fasern und mehr Energie als Wildpflanzen, ebenso wie Säure und Fruchtzucker, sodass sie schneller sättigen und so weniger zum Zahnabrieb beitragen und bei übermäßiger Gabe das Gleichgewicht der Darmflora stören können. Aus all den Gründen sind sie kein gleichwertiger Ersatz für Grünfutter, insbesondere für Wildpflanzen, in geringer Menge wohl aber eine gesunde Ergänzung bzw. ein willkommenes Leckerchen. Getrocknetes Gemüse und Obst hingegen sollte man idealerweise gänzlich verzichten. Die Zuckerarten etc. liegen hier aufgrund des geringen Wassergehalts konzentriert vor. 

Beim Verfüttern sind individuelle Vorlieben zu beachten, denn gerade Gemüse ist bei vielen Chins eher unbeliebt. Beliebt sind z.B. Apfel, Hagebutte, diverse Beeren oder Möhre. 

 


3. Leckerchen

Empfehlung: Maximal 1-2 kleine Leckereien pro Tier und Tag z.B. zum Zähmen oder als Belohnung.

Gesunde Leckerchen:

  • Mandelblättchen
  • Sonnenblumenkern
  • Kürbiskern
  • Pinienkern
  • ein kleines Stückchen FRISCHES Obst wie eine Apfelspalte, eine Himbeere, eine frische Hagebutte etc.

Näheres zum Thema: Leckerchen für Chinchillas


4. Wasser

Wasser muss ad libitum (heißt unbegrenzt) zur Verfügung stehen, im Napf oder einer Flasche, wobei laut Studien Kleinsäuger lieber aus Wasserschalen trinken und so auch mehr Flüssigkeit aufnehmen können.

 

Mehr zum Thema unter:


5. Sonderfälle

ACHTUNG:

1. Chinchillas mit besonderen Bedürfnissen (Trächtigkeit, Säugezeit, Wachstum, Krankheit, Alter) benötigen unter Umständen zusätzlich zu den oben genannten Futtermitteln eine individuell abgestimmte Menge an Kraftfutter.

2. Füttert man nach unseren Empfehlungen (min 30 versch. Trockenpflanzen, Zweige, Heu, Frischfutter) kann den Tieren mit besonderen Bedürfnissen eine Saatenmischung dazu gefüttert werden. Sobald man diese artenreiche Vielfalt nicht gewährleisten kann und zu wenige verschiedene Kräuter unbegrenzt anbietet oder kein Frischfutter gibt, ist es ratsam anstatt der Saaten auf bestimmte Pellets zurückzugreifen: Pellet-Liste

 

Bei diesen Tieren sieht die Ernährungspyramide demnach so aus: