Tierarztbesuch - Partnertier(e) mitnehmen?

Häufig kommt bei Haltern die Frage auf, ob man den Partner oder alle Mitglieder der Gruppe zu einem Tierarztbesuch mitnehmen sollte, wenn ein Chinchilla erkrankt ist.

 

Vorteile:

  • vermutete Stressreduktion beim erkrankten Tier durch Begleitung
  • Verminderung der Gefahr, dass sich die Tiere nach einem Tierarztbesuch streiten

Letzteres kommt allerdings sehr selten vor und ist v.a. bei größeren Operationen und längeren Aufenthalten beim Tierarzt der Fall. Der Grund hierfür liegt jedoch nicht, wie oft angenommen, daran, dass sich die Tiere nicht mehr erkennen, sondern daran, dass die Rangordnung neu geklärt wird, weil ein Tier geschwächt ist oder z.B. Schmerzen hat. Zudem führt auch der Stress zu einer Verhaltensänderung. 

Daher ist es oft sinnvoll, wenn man bei längeren Klinikaufenthalten die restlichen Gruppenmitglieder dabei hat und auch dort lässt. Generell kann man jedoch sagen, dass stabile Gruppe von solchen äußeren Störfaktoren mit der Folge eines Gruppenstreits weniger betroffen sind als Gruppen, bei denen schon im Voraus "was im Busch war". Ein Nachteil der Mitnahme bei Klinikaufenthalten könnte zudem sein, dass das geschwächte, z.B. auch noch nicht richtig aus der Narkose erwachte Chinchilla, vom Partnertier angegriffen wird und sich in seinem Zustand nicht wehren kann.

 

 

Weitere Nachteile und Probleme:

  • man setzt die Partnertiere ebenfalls Stress aus
  • sensible, schreckhafte oder kranke Chinchillas sollte man nicht zum Tierarzt mitnehmen, weil hier die Nachteile gegenüber den Vorteilen deutlich überwiegen