Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung.
Der Typ 1 ist angeboren, nicht erworben und bei Chins schwer in Griff zu kriegen, da hier meist nur eine Insulingabe helfen kann. Er kommt bereits bei Jungtieren vor. Hier wird
zu wenig oder kein Insulin produziert.
Der Typ 2, auch Altersdiabetes genannt, wird über einen Zeitraum x durch verschiedene Faktoren erworben und ist meist durch falsche Haltung und Fütterung verschuldet. Bei diesem
Typus ist der Stoffwechsel aufgrund von zu viel Glukose im Blut über längeren Zeitraum hindurch überlastet (Überzuckerung). Hier sieht die Prognose besser aus, oft reicht schon die Optimierung
der Haltungsbedingungen um eine Besserung beim Chinchilla herzustellen. Solange keine schweren Folge-/ Organschäden erkennbar sind, ist die Prognose relativ gut.
- Chin wird unsauber, pinkelt überall hin
- häufiger Harndrang
- auffälliger Urin (trüber und mehr)
- starker Durst / vermehrtes Trinken und Frischfutterfressen
- Juckreiz, häufigeres Kratzen oder Putzen
-
Ziegenbuckel
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit
- Leistungsabfall, Schwächegefühl
-
Krampfanfälle
- blasse Schleimhäute
- Wesensveränderungen
- erhöhte Infektanfälligkeit z. B. der Haut und der Harnwege
- insgesamt geringerer Appetit, zwischendurch Heißhunger
- Gewichtsverlust, Abmagerung, Untergewicht
Spätfolgen:
- Sehfähigkeitsverschlechterung, grauer Schleier am Auge bis hin zur Blindheit
- plötzliches Wundwerden verschiedener Körperpartien, schlecht heilende Wunden
- Kribbeln und Gefühlsbeeinträchtigung in den Beinen bis hin zum Absterben einzelner Körperteile
- Brustschmerzen
- Anknabbern von Gliedmaßen
- Organschäden
Achtung: Die Symptome können auch auf andere teilweise lebensbedrohliche Krankheiten hinweisen wie z.B. eine Schilddrüsenerkrankungen
oder Herzprobleme.
Diabetes Typ 1:
- genetische Faktoren
- diverse Erkrankungen
Diabetes Typ 2:
Wichtig: Der Blutzuckerspiegel wird nicht nur durch die Ernährung beeinflusst, sondern ebenfalls durch Stress,
psychische Ursachen, Infekte und körperliche Aktivität.
Befindet sich die Erkrankung noch nicht im Spätstadium, kann sie mithilfe einer Futteranpassung in den Griff bekommen werden. Von einer Insulingabe sollte bei Chinchillas abgesehen werden, da
kaum Erfahrung vorliegt. Nur in schweren Fällen oder wenn eine Futterumstellung nicht greifen sollte, kann diese Therapieform versucht werden.
Ernährung und Haltung bei Diabetes:
Do's
- Rau- und Grünfutter werden unbegrenzt gereicht (Zweige, Mischungen aus Kräutern und Blättern, Heu, Stroh, Blattgemüse, grüne Kulturpflanzen(-teile) wie Maisblätter); Näheres dazu siehe unter
Grundlagen zur gesunden Chinchillaernährung
- Bestimmte Gemüsesorten dürfen bei Akzeptanz gegeben werden: Alle Salat-Sorten v.a. bittere wie Chicoree, Radicchio, Gurke, Zucchini, Chinakohl, Brokkoli, Blumenkohl, Radieschen, Tomate,
Kürbis
- Als Kraftfutter kommt infrage: Erhöhung der Leguminosen-Anteils in der täglichen Kräutermischung (Luzerne, Klee, Wicke, Bohnenkraut, Lupine), Ölsaatenmischung, getreidefreie Pellets
(bestenfalls warmluftgepresst) - die beiden letzteren nur, wenn das Chinchilla sein Gewicht ohne nicht halten kann, die meisten können es jedoch!
- Als einzelne Leckerchen hin und wieder mal kommen infrage: Erbsenflocken, Sojaflocken, Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Blüten, bestimmte frische Beeren (Himbeere, Brombeere, Johannisbeerre,
Erdbeere, Blaubeere)
- Gabe von Diabgymna (ayurvedisches Extrakt aus der Pflanze Gurmar), Näheres:
Erfahrungsbericht unter Tierpla.net, Meerschweinchen, Diabetes
- Wasser muss immer zur Verfügung stehen; Studien zeigen, dass Chins lieber und auch mehr aus einem Napf trinken
- Betroffene Tiere benötigen viel Auslauf, einen Laufteller/Laufrad und einen besonders großen Käfig und natürlich wenig Stress (keine
unnötigen Vergesellschaftungen, Einfangen etc.)
Dont's