Kommunikations-Dolmetscher für Chinchillahalter

Körpersprache & Verhaltensweisen

Schnurrbarthaare beim Partnertier kürzen:

Dominanzgebärde um das beknabberte Chin zu dominieren, jedoch werden die Haare auch waehrend des Schlafens und Ausruhens gestutzt, wenn diese beim Kuscheln im Weg stehen und den Partner stören.

 

Popcornen und blitzartiges Sprinten:

Wenn Chins wie ein kleines Plüschbällchen rumspringen und befreit lossprinten, werden sie auf slche Weise ihre überschüssige Energie los. Zudem ist dies eine Fluchtverhaltenübung für einen möglichen Ernstfall oder ein Zeichen von Ausgelassenheit und Lebensfreude, die Tiere haben sozusagen ihre närrische Minuten.

 

Eigenes Fell benagen:

Das sogenannte Fellbeisse bzw. Fellfrass ist ene nicht selten vorkommende Verhaltensstörung, deren Ursachen (Haltungsdefizite) durch den Halter gefunden und beseitigt werden muessen. Mehr zum Thema auf dieser HP.

 

Fell eines Partnertieres benagen:

Für das Fellbeißen bei Partnertieren gilt dasselbe wie beim Fellfrass bei sich selbst (= Selbstverstümmelung). Meist triff das Fremdfellbeißen in Verbindung mit dem Eigenes-Fell-Benagen auf.

 

Etwas "betanzen":

Markierverhalten, die zuständige Duftdrüse befindet sich an der Enddarmwand. Oft wird die Hand des Halters oder interessant riechendes Futter, nicht selten Saftfutter, auf diese Weise "betanzt." Dazu ein Video auf Youtube: Chinchilla-Lapdance

 

Beknabbern von Partnertieren oder Menschen

Die sogenannte soziale Körperpflege. Sie hat mehrere Zwecke: zum Einen festigen die Tiere so ihre Kontakte untereinander, zum Anderen dient sie der Beschwichtigung und Ablenkung (z.B. waehrend einer Vergesellschaftung) sowie der Pflege schwer erreichbarer Körperregionen wie dem Ohr.

 

Im Sand baden:

Hilft dem psychischen Wohl, hat die Aufgabe der Entspannung und dem Stressabbau. Auf anderer Seite ist das Sandbaden ein wichtiger Teil der Pflege: der Sand befreit das Fell und die Haut von Feuchigkeit, Fett und Schmutz.

 

In der Einstreu scharren, graben, baden:

Dient dem Abbau von überschuessiger Energie und dem Stressabbau. Tiere im Ausnahmezustand, sich in Auf- oder Erregung befindende scharren und baden besonders oft in der Einstreu.

 

Mit Urin bespritzen / Pipidusche verteilen:

Die Urindusche ist eine Abwehrreaktion, sie kommt meist nur bei Weibchen vor. Besonders nervöse oder unzahme Tiere pinkeln chronisch drauf los, wenn ihnen etwas nicht gefällt und man in ihre Nähe kommt.

 

Kot fressen:

Gefressen wird der sogenannte Blinddarmkot, wodurch lebesnotwendige Nährstoffe aufgenommen werden.  

Intensiv beschnuppert und angenagt wird zudem manchmal auch der Kot der anderen Mitbewohner, wodurch das jeweilige Chinchillas indentifiziert wird.

 

Aufreiten, besteigen des Partnertieres:

Dominanzgeste und zum Abreagieren während einer Erregungs- oder Aufregungphase z.B. besteigen sich die Chinchillas oft, auch gleicheschlechtliche, während der Hitze eines Weibchens.

 

Sich zwischendurch mal kratzen, insbesondere nach dem Wachwerden oder nach einer Ruhephase:

Dises Kratzen ist eine Art "Morgentoilette".

 

Beißen:

Man unterscheidet zwischen dem Probe-Biss, dem Zurechtweisungs-Biss und dem richtigen Beißen. Nur beim Letzteren kann es zu ernsten Verletzungen konnen.

 

Mit den Zähnen knirschen / mahlen:

Zahnpflege / Zahnabrieb, mögliches Unwohlseinanzeichen (z.B. Unsicherheit, Aufregung, Schmerzen) oder Knirschen bei besonders weichen und süßen Futtermitteln wie Banane oder Rosine.

 

Mit den Zähnen klappern:

eine Art lauteres und eindringliches Zähneknirschen mit halb offenem Mund, so dass die Zähne sichtbar werden, Drohgebärde, oft beim Vergesellschaften vorkommend

 

Mit dem Schwanz wedeln:

Das Schwanzwedeln ist ein Zeichen von Auf- oder/ und Errregung und oft bei Vergesellschaftungen zu vernehmen naemlich bei der Rangordnungsklaerung sowie beim Werben des Boeckchen um das Weibchen z.B. waehrend der Hitze.

 

Kuscheln mit Partnertieren:

Das gemeinsame Kuscheln dient der Festigung des Gruppenzusammenhalts und der sozialen Kontakte untereinander. Kuscheln die Tiere ploetzlich nicht mehr, kann dies ein Anzeichen eines (sich anbahnendes) Disputes sein, hier gilt es seine Tiere gut zu beobachten. Chinchillas, die sich gegenseitig gern haben, kuscheln ausgiebig miteinander, wobei an heissen Tagen meist weniger Koerperkontakt zueinander gesucht wird.

 

Liegen:

Entspannte Chinchillas liegen gerne halb oder gaenzlich ausgestreckt seitlich, auf dem Bauch oder beinah auf dem Ruecken und schlafen so oder ruhen sich aus.

Liegen kann aber auch ein Zeichen von sehr schlechtem körperlichen Zustand sein, Chins, die keine Kraft mehr haben, liegen oft - häufig ist Liegen kurz vor dem Tode zu beobachten.

Auch Weibchen, die kurz vor dem Werfen sind, liegen gerne auf der Seite, um sich zu entlasten.

 

Aufgerichtetes, regungsloses Stehen:

So wird die Umgebung höchst aufmerksam studiert, das Chinchila hat etwas vernommen, was seiner Aufmerksamkeit bedarf.

 

Ohren anlegen:

Um ungestörter schlafen und sich ausruhen zu koennen, legen einige Tiere ihre Ohren an. Auch beim Kraulen am Kopf und den Ohren werden die Oehrchen beim Geniessen gerne mal angelegt. Es gibt zudem Chinchillas, die in besonderen Situationen wie Angst oder Muedigkeit richtige Knickoehrchen machen koennen.

 

Schnupperkontakt, Naseküsschen:

Die Tiere nehmen mit der Nase Kontakt zueinander auf und beschnuppern sich. Bei sich fremden Tieren kann es nun zu einer sanften bis ernsten Beissattacke kommen, befreundete Chins fangen sich nun gerne an zu putzen, er- oder aufgeregte Tiere können sich auch besteigen oder mit dem Schwanz wedeln.


Duftsprache

"Multivitaminduft"-Ausstoßen:

Abwehrreaktion, Bleib-mir-vom-Leibe, Angst-, Unsicherheit- oder Warnzeichen; die zuständige Duftdrüse liegt an der Enddarmwand

 

Kot-und Urin-Markierung:

Chinchillas urinieren und kötteln auf Gegenstände, die sich markieren wollen; die Aussscheidungen enthalten wichtige Duftstoffe, mithilfe derer die Tiere untereinander kommunizieren; sie hinterlassen dadurch quasi „Botschaften“ an ihre Artgenossen.

 

Etwas "betanzen":

Markierverhalten, die zuständige Duftdrüse befindet sich an der Enddarmwand. Oft wird die Hand des Halters oder interessant riechendes Futter, nicht selten Saftfutter, auf diese Weise "betanzt." Dazu ein Video auf Youtube: Chinchilla-Lapdance


Lautsprache

Chinchillas besitzen ein reiches Lautrepertoir, dieses drückt insbesondere

  • Angst
  • Unsicherheit
  • Warnung
  • Unmut
  • Aufregung
  • Erregung
  • auf sich die Aufmerksamkeit ziehen

gegenüber den Artgenossen und dem Menschen aus.

 

Generell geben Chins die meiste Zeit Laute von sich. Sie sind jedoch so leise, dass wir Menschen sie nur schwer wahrnehmen können. Haltet aber mal neugierig Euer Ohr und hört genauer hin.

 

Viele Laute wurden von verschiedenen Seiten im WWW aufgezeichnet und übersetzt. Leider fehlen dort einige von mir oft vernommenen Laute, jedoch bieten unsere YouTube-Videos eine gute Basis:

 

Warum "schreit" mein Chinchilla manchmal tagsüber beim Schlafen? Warum "schreit" es, obwohl doch gar nichts ist?

Chinchillas geben nicht selten bzw. hin und wieder den sogenannten Warnlaut von sich, wenn sie reale, unbekannte oder gefährliche Geräusche oder Düfte vernehmen. Diese müssen für den Halter nicht einmal hörbar sein. Im Schlaf warnen Chins zudem, wenn sie etwas Aufregendes oder Schlechtes träumen.