Herkunft: natürlicher Lebensraum

Natürlicher Lebensraum der wilden Chinchillas: Vertikale und horizontale Lebensraum-Verteilung

Vertikale Verteilung

Wie die untere Grafik zeigt lebt das Langschwanz-Chinchilla (C. lanigera) im Tiefland bei 450-1500m, das Kurzschwanz-Chinchilla (C. Chinchilla, syn. C. brevicaudata) hingegen besiedeln Anden-Höhen von 3500-4500m.

Horizontale Verteilung

Das Langschwanz-Chinchilla kommt, wie auf der unteren Karte zu sehen, nur in Chile vor, genauer gesagt in Mittelchile. Es besiedelt u.a. auch Küstengebiete. 

Das Kurzschwanz-Chinchilla lebt in drei Ländern: Nord-Chile, Nordwest-Argentinien und Süd-Bolivien im Inneren des Landes.

Weitere Angaben aus Literatur

Andere Quellen zum Habitat wildlebender Langschwanz-Chinchillas wären:

  • Vorberge (foothills) der Anden und Küstengebirge (Vgl. Redford & Eisenberg (1992))
  • "Die Lanigera, die sich einzig in unseren Zuchten befinden, lebten bis dicht an die Küstenbereiche des Pazifik, also von nahezu Meereshöhe bis in eine Höhe von etwa 1700m. Dass sie sich in höhere, kärglichere Regionen zurückziehen mußten, ist einzig der Besiedelung durch den Menschen zu verdanken. [...] Allein dass die Lanigera ihren Lebensraum von der Pazifikküste, also nahe Meereshöhe, bis in etwa 1700 Meter hohe Bergregionen (gezwungenermaßen) haben, muss die herkömmlichen Ansichten über die Haltungsbedingungen revidieren." (ChinchillaPost 5/2002)
  • "In Gefangenschaft werden nur die Langschwanz-Chinchillas gehalten, welche Hügelformationen des Flachlands zwischen 400 und 1650 m Höhe bewohnen, während die Kurzschwanz-Chinchillas Bergtiere sind, welche die Puna, eine Kältewüste der Anden auf über 3000 m Höhe bewohnen. Da ursprüngliche Verbreitungsgebiet der beiden Chinchillaarten erstreckte sich einst auf die Gebiete von Peru, Chile, Bolivien und Argentinien. Durch starke Wilderei anfangs des 20. Jahrhunderts wurden beide Arten beinahe ausgerottet und kommen heute nur noch an wenigen Stellen in Chile vor. Da die Bestände der Langschwanz-Chinchillas seit Jahrzehnten rückläufig sind trotz aktiven Schutzbemühungen ist ihr langfristiges Überleben in der Wildnis ungewiss." (David Küpfer, CB, 2013)
  • Chinchillas bewohnen die Dornbusch- und Sukkulenten-Steppe Mittelchiles, welche auch als Matorral bezeichnet wird. Durch die starke Übernutzung durch den Menschen und sein Vieh besteht diese Vegetationsformation aus spärlicher Vegetation, hauptsächlich aus trockenresistenten Hartlaubsträuchern und Sukkulenten. Der Regen fällt stark konzentriert und in grossen Mengen an wenigen Tagen im Jahr und lässt üppige Kräuterfluren erblühen, welche an feuchteren Stellen (wie Uferzonen oder feuchten Schluchten) aber auch das ganze Jahr über bestehen können. Vom Charakter hat die Vegetation grosse Ähnlichkeiten mit der für das Mittelmeer charakteristischen Garrigue- und Macchie-Vegetation in Spanien und Italien." (ebd.)
  • Andere Quellen sprechen vom Chinchilla lanigera-Vorkommen von bis zu 3000m Höhe; klar ist bloß, dass die so oft genannten Höhen von 3000-5000 unwahr sind und, wenn überhaupt, lediglich auf Chinchilla brevicaudata zutreffen können.