schleimiger, deformierter oder anders veränderter Kot; Durchfall
möglich, aber nicht immer & v.a. im fortgeschrittenem Stadium: Apathie, Aggression, Futterverweigerung oder andere Verhaltensauffälligkeiten
später: Stuhlentleerungsstörungen
Ursachen
andauernde Verstopfung
andauernder Durchfall
häufige oder andauernde und unbehandelte Aufgasung
Magen-Darm-Parasiten
Allergie auf bestimmte Futtermittel, Futtermittelzusatzstoffe, Nitrat oder sonstige Schadstoffe
chronische Darmentzündung
Operationen z.B. Kastrationen können zu verschiedenen Prolapsen führen -) mögliche Ursache: Stoffwechsel-/Hormonstörungen, möchlicherweise auch in Verbindung einer Narkose
Bindegewebsschwäche, Lockerungen im Beckenboden u.Ä. -) leichter Druck/ Pressen reicht hier schon aus um einen Prolaps hervorzurufen, je älter das Chinchilla desto anfälliger ist es für diese
Problematik
Wichtiges
Ein Tierarzt ist im Falle eines Darmvorfalls zuverzüglich aufzusuchen, da Lebensgefahr besteht!
Es kann zu schwerwiegenden Infektionen kommen oder der herausstehende Darmteil kann austrocknen, absterben oder das Tier kann es diesen durch Beißen irreparabel verwunden. In all den Fällen
ist die Prognose sehr schlecht.
Besonders kritisch ist die Lage ebenfalls, wenn viel Darm herausgetreten ist, also nicht nur der Enddarm, sondern weitere Abschnitte. Beim Menschen wird nicht selten eine aufwendige OP
notwendig, Öffnung des Bauches, was beim Kleintier oft nicht vorgenommen wird.
Therapie
das Chinchillas wird beim Tierarzt geröngt, um die Ursache und das Ausmaß abzuklären
anschließend wird das Tier operiert und der Darm wird zurück in den After geschoben, beim Enddarmvorfall geht dies oft auch ohne Narkose
es wird meist eine Naht (die sog. Tabaksbeutelnaht) angelegt, damit der Darm nicht erneut rausfallen kann, aber so, dass das Chin in der Lage ist weiterhin Kot abzusetzen
das Tier sollte erst nach Hause kommen, wenn der Kot regelmäßig abgesetzt wird
es wird ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel als Injektion verabreicht, eine weitere orale Gabe zuhause kann notwendig sein; manchemal ist auch die Gabe eines Spasmolytikum oder
Spasmoanalgetikum notwendig, um den Pressreiz einzudämmen
ein Halskragen oder noch besser ein Body sollte angelegt werden, damit die Naht intakt bleibt
es ist darauf zu achten, dass das Chinchilla nicht auskühlt (es kann über/ an einer Käfigecke eine Rotlichtlampe angebracht werden oder man bietet ein Wärmekissen an) und wenigstens kleine
Mengen frisst
auf den Verdauungstrakt belastende Futtermittel, wie z.B. Aufquellendes oder Blähendes, sollte die ersten Tage verzichtet werden
die Ernährung muss auf ballaststoffreiche v.a. rohfaserreiche Kost umgestellt werden
das Sandbad sollte solange entfernt werden bis die Schwellung am After zurückgeht und die Nahtnarben verheilt sind
das Partnertier kann beim Patienten bleiben bzw. die Gruppe kann zusammenbleiben solange das kranke Chinchilla nicht gemobbt wird und sich ausruhen kann
Weitere Infos
ist ein Tier ein Mal von einem Darmvorfall betroffen, kann dieser erneut auftreten, deshalb muss bei solch einem Chinchilla besonders auf diese Problematik beachtet werden
es wird vermutet, dass manche Zucht-Linien zum Darmvorfall neigen und man solche Tiere aus der Zucht raus nehmen sollte