Heilpflanze vs. Futterpflanze

Zur Heilzweckverwendung von Pflanzen, Pflanzen aus dem Zoohandel & Supermarkt = Medizin?

Zur Heilzweckverwendung von Pflanzen

Pflanzen sind aufgrund ihrer Inhalts- und Wirkstoffe sehr wertvoll für die medizinische Verwendung. Das wusste man schon vor hunderten von Jahren und gebrauchte diese zur Linderung und Heilung von Symptomen und Erkrankungen. Aber: eine Pflanze ist nicht gleich eine Heilpflanze. Möchte man Pflanzen als Heilpflanzen verwenden, so gilt es, bestimmte Dinge zu beachten.

Entscheidend für die Entfaltung der gewünschten Heilwirkung und für die Höhe des Wirkstoffgehaltes ist die Qualität der Pflanze, die über das Klima, den Wachstums- bzw. Sammelort, den Boden und den Erntezeitpunkt definiert wird - für die erwünschte Wirkung ist ebenso die Darreichungsform (innere (z.B. Tee) vs. äußere (z.B. Umschläge mit Blättern)) entscheidend. Mehr Grundlegendes zum Thema: Infotext zur Pflanzenheilkunde in der Wikipedia

Auch muss hierbei die Verteilung der Heilstoffe in der Pflanze beachtet werden. In bestimmten Teilen, wie z.B. in den Wurzeln, ist die Wirkstoffmenge am höchsten und dementsprechend werden bei der Therapie sie für medizinische Zwecke genommen.

Werden verarbeitete Pflanzen(-teile) angewandt, so ist eine qualitativ hohe Produktion (sauber, schnell, schonend und somit wirkstoffbewahrend, vgl. dazu die Richtlinien des Arzneimittelgesetzes und der Pharmabetriebsordnung; Apothekenqualität) und sachgemäße Lagerung relevant.

Wichtig ist in dem Zusammenhang: Um die volle gewünschte Wirkung zu entfalten muss eine Heilpflanze regelmäßig über einen längeren Zeitraum - d.s. mehrere Wochen - eingenommen werden (Scott / Barlow 2006).

Bei den Pflanzen wird zwischen folgenden Teilen differenziert, die zur Heilung verwendet werden:

  • Cortex - verwendet werden Rinde(-nteile)
  • Folium - verwendet werden die Blätter
  • Flos - verwendet werden die Einzelblüten, Blütenstände und -knospen
  • Fructus - verwendet werden Früchte(-teile)
  • Herba - verwendet werden oberirdische Teile krautiger Pflanzen ohne verholzte Stängel
  • Lignum - verwendet wird das Splint- oder Kernholz von Bäumen und Sträuchern
  • Radix - verwendet wird die Haupt-, Pfahlwurzel oder die zum Speicherorgan ausgebildete Wurzel (=Rübe)
  • Semen - verwendet werden Samen(-teile)

Zeitgleich gilt aber auch: jede Pflanze ist eine Heil- und Giftpflanze

Auf der anderen Seite ist es Fakt, dass jede Pflanze (Frucht, Gemüse, Kraut, Samen) auch immer eine Auswirkung auf den Körper hat. Bis Menge x eine positive und ab Menge x eine negative und somit Gift ist. Selbst Wasser ist ab einer bestimmen Menge giftig.

Daher reicht man den Chins eine Kräutermischung und bietet einen abwechslungsreichen Spreiseplan, denn jede Einseitigkeit ist schädlich und jedes Überfressen mit einer pflanze wirkt sich negativ aus den Organismus aus. Angenommen man würde seine Tiere nur mit Löwenzahnzahl, der ja sonst als super verträglich gilt, füttern, so würde der Löwenzahn nach einer Zeit dem Tier schaden und giftig sein. Oder Apfel: er reguliert die Verdauung, würde man jedoch nur oder hauptsächlich Apfel über einen längeren Zeitraum zu isch nehmen, wären Verdauungsstörungen vorprogrammiert.

Eine artenreiche Trockenkräuter-Mischung ist die Basis gesunder Chinchillaernährung
Eine artenreiche Trockenkräuter-Mischung ist die Basis gesunder Chinchillaernährung

Pflanzen aus dem Zoohandel & Supermarkt = Medizin?

Aufgrund der oberen Ausführung muss mit "jein" geantwortet werden. Kräuter und andere Pflanzen sind gewöhnliche Futterpflanzen und keine Medizin im herkömlichen Sinne, dennoch schützen und unterstützen sie immer den Organismus vor schädlichen Umwelteinflüssen und Krankheiten! Sie dürfen und sollten deshalb unbedingt verfüttert werden und gehören neben Heu und Zweigen in den täglichen Speiseplan des Chinchillas, wenn man seine Tiere artgerecht und gesund ernähren möchte.

Immer wieder in diesem Zusammenhang wird vergessen, dass jede Pflanze, egal ob Kraut oder Frucht, aufgrund ihrer Inhalts- und Wirkstoffe einen Effekt auf den Organismus hat. Wäre diese Tatsache schlecht, dürften Chinchillas und auch wir Menschen kein Gemüse, Obst, Gras und keine Kräuter mehr zu uns nehmen.

Ferner hier ein sehr gutes und zutreffendes Zitat zum Thema:

 

Pflanzen sind unsere Urnahrung
"Wenn Pflanzen - z. B. Löwenzahn, Brennessel, Wegerich etc. - eine gewisse (Heil-)Wirkung auf den menschlichen Körper haben, dann bedeutet das nicht unbedingt, dass es sich um reine HEILpflanzen handeln muss, die ausschließlich zu einem besonderen HEILzweck bei bestimmten Beschwerden verzehrt werden dürfen. Pflanzen sind unsere Urnahrung und sorgen in unserem Organismus daher stets für eine gesunde Harmonie."

Heilpflanzen oder Nahrungspflanzen?
"Wenn nun aufgrund einer ungünstigen Ernährungsweise im Körper Defizite entstehen, sich Gifte einlagern oder gar Schäden verursacht werden und der betreffende Mensch nun wieder beginnt, kraftvolle (Wild-)Pflanzen zu essen, dann wirken diese verständlicherweise, wie sie schon immer wirkten: Nährend, entgiftend, reinigend, heilend, reparierend.


Da ein Mensch jedoch von all diesen Wirkungen erst dann etwas bewusst verspürt, wenn er krank ist oder sich unwohl fühlt, kam es dazu, dass viele Pflanzen HEILpflanzen genannt wurden. In Wirklichkeit aber sind diese Pflanzen unsere von der Natur vorgesehenen Lebensmittel. Das war es auch, was Hippokrates vor einiger Zeit meinte, als er den folgenden vielsagenden Satz zum Besten gab: "Lasst Nahrung eure Medizin und Medizin eure Nahrung sein"

Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de/entgiften-mit-kraeutern-ia.html

 

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