Hefen im Verdauungstrakt

Grundlegendes

Hefepilze hausen natürlicherweise im Darm, sie sind in gewöhnlicher Anzahl Teil der natürlichen Darmflora und nicht pathologisch. Erst wenn sich die Hefen zu stark vermehren, kommt es zu Symptomen (Verdauungsstörungen jeglicher Art).
Vermehren können sich die Pilze erst, wenn die Darmflora nicht mehr intakt ist bzw. aus dem physiologischen Gleichgewicht gerät, was meist durch...

  • allgemein durch ein geschwächtes Immunsystem durch z.B. Stress oder eine andere Erkrankung
  • die Gabe von chemischer Medizin (Antibiotika, Anti-Parasiten-Mittel wie Panacur...)
  • Zahnanomalien oder andere Krankheiten, die sich u.a. durch veränderte Nahrungsaufnahme bemerkbar machen können
  • Stress (z.B. Gruppenstreit, Umzug)
  • nicht artgerechte Ernährung (v.a. zu viele Kohlenhydrate, ferner zu viel Kraftfutter und Leckerchen generell; zu wenig strukturierte Rohfaser wie Heu)

...geschieht.

 

Interessant zu wissen: Häufig sind im Kot betroffener Tiere neben übermäßig Hefen auch pathogene Keime oder Parasiten wie Giardien nachweisbar. Kein Wunder, denn auch diese - wie schon die Hefen - können sich in einem aus dem Gleichgewicht gebrachten Darmmileu rasch vermehren und ausbreiten.

 

Konsequenzen & Therapie

Die Schlussfolgerung aus dem oben Genannten ist, dass man die Primärursache finden und beseitigen sollte, dann verschwinden auch übermäßig vorhandene Hefepilze (sowie Parasiten und pathogene Keime) im Darm.
Näheres zum Thema siehe unter: Natürliche Behandlung bei Krankheitserregern im Verdauungstrakt

 

Leider herrscht weitgehend immernoch die Ansicht, dass, sobald Hefen im Darm via Mikroskop oder Kottest diagnostiziert worden sind, man diese gezielt behandeln müsse - meist mit dem Mittel Nystatin. Doch Tatsache ist, dass durch das Mittel Hefen zwar schnell bekämpft werden, aber genauso schnell wieder kommen, wenn man die Primärursache nicht bekämpft, die eben die eigentliche Ursache für die Hefen darstellt. Hefen selber sind keine Krankheit!

Sowohl ich als auch andere Halter haben beeits Tiere (fast) verloren, weil sie über längere Zeit schulmedizinisch gegen Giardien und Hefen parallel behandelt wurden. Die letzte Halterin, die ich beraten habe, wandte sich besorgt an mich, weil ihr Chinchilla nach der Nystatingabe aufhörte zu fressen und Verstopfung bekam. Ich kann von dieser ganzen Chemiekeule nur abraten, denn es gibt schonende und wirksame pflanzliche Alternativen.
Parallel zur pflanzlichen Behandlung sollte die Ursache für die gestörte Darmflora ermittelt werden (Erkrankung, Futter): Beseitigt man das Hauptproblem bzw. die Ursache erntet man langfristigen Erfolg und schadet seinem Chinchilla nicht.