Tipps zur sanften Futterumstellung

Das gewohnte Futter wird bei den Schritten 1-4 den Chinchillas weiterhin angeboten. Zusätzlich beginnt man nach und nach Neues anzufüttern.

 

Man sollte sich übrigens von den vielen Warnungen im Internet nicht verunsichern lassen: Die meisten Chinchillas verkraften eine Futterumstellung ohne Probleme, auch wenn sie schnell durchgeführt wird.

 

 

Die Tipps richten sich in erster Linie an Tierhalter, deren Chinchillas einseitig ernährt wurden, z.B. nur mit Heu und handelsübliches Trockenfutter oder Pellets. Ferner aber auch an Halter, die den Speiseplan erweitern wollen.

 

 

Wichtig: Heu ist bei jeder Ernährungsform sehr wichtig und Teil des Hauptfutters.

 

 

Beim Futterumstellen hat sich folgende Reihenfolge als schonend und sinnvoll erwiesen:

Schritt 1:

Getrocknete Kräuter-Blätter-Blüten-Mischung einführen

Eine artenreiche Mischung aus getrockneten Kräutern, Blüten und Blättern kann man sofort einführen, d.h. zur freien Aufnahme, sodass sie niemals leer wird. Man muss Kräuter nicht mühsam Sorte für Sorte anfüttern, sondern kann gleich eine artenreiche Kräuter-Mischung anbieten.

Man kann dafür bereits fertige Mischungen kaufen und anbieten, die man später mit weiteren Pflanzen erweitern kann: Futterbestell-Liste

Am Ende sollte man täglich eine Mischung aus min 30 verschiedenen Futterpflanzen verfüttern.

Schritt 2:

Frisches Grünfutter einführen

  • Zum Einstieg sind z.B. Golliwoog, Chicoree (natürliches Darmfloraaufbaumittel, super bei Futterumstellung), Löwenzahn samt Blüte, Wegeriche, Lattiche, Basilikum, Apfel-, Weide-, Birken- und Haselnusszweige geeignet. Alle geeigneten Pflanzen für die Frischfutter-Einführung siehe auch unter: https://www.chinchilla-scientia.com/ernährung/futterlisten/frischfuttereinführung-liste-mit-guten-einstiegspflanzen/
  • Man führt Sorte für Sorte ein. Zuerst 1-2 Blätter z.B. vom Löwenzahn oder 1 kleiner Zweig mit 2-3 Blättern dran. Die Menge wird nach und nach gesteigert, bestenfalls ist vom Grünfutter am nächsten Tag noch etwas übrig
  • Wenn am ersten Tag z.B. Chicoree vertragen wurde, darf er (muss aber nicht) am nächsten Tag wieder angeboten werden und es kommt eine zusätzliche bzw. neue Grünfuttersorte dazu
  • Potenziell blähende Pflanzen wie Klee werden erst ganz am Ende angefüttert und nur dann, wenn kein kommerzielles Mischfutter oder getreidehaltige Pellets gegeben werden

Schritt 3:

Frisches Obst und Gemüse einführen

  • Zum Einstieg sind z.B. Apfel und Hagebutte, ferner Traube oder Möhre samt Möhrengrün sehr gut geeignet. Mehr dazu unter: https://www.chinchilla-scientia.com/ernährung/futterlisten/frischfuttereinführung-liste-mit-guten-einstiegspflanzen/
  • Man führt Sorte für Sorte ein. Zuerst bietet man eine kleine Spalte Apfel oder eine Beere an. Die Menge wird nach und nach gesteigert, wobei Chinchillas nicht viel von frischem Obst und Gemüse bekommen sollten.
  • Wenn am ersten Tag z.B. Möhre vertragen wurde, darf sie (muss aber nicht) am nächsten Tag wieder angeboten werden und es kommt eine zusätzliche bzw. neue Frischfuttersorte dazu
  • Potenziell blähende Dinge wie Kohl werden erst ganz am Ende angefüttert und nur dann, wenn kein kommerzielles Mischfutter oder getreidehaltige Pellets gegeben werden

Schritt 4:

Sämereien oder ein anderes Kraftfutter einführen

  • Man ersetzt nach und nach das alte Kraftfutter mit dem neuen z.B. mit der Saatenmischung. Man bietet also beides zeitgleich an, erhöht die Menge des neuen Kraftfutters allmähnlich und reduziert parallel dazu das alte (Zeitraum für den Wechsel: ca. 2-3 Wochen)
  • Gut verträgliche Saaten sind alle Ölsamen, Paddyreis, Dari / Milo und Pseudogetreide, Näheres dazu siehe unter: Saatenliste
  • Bitte darauf achten, dass nicht zu viel Krafftutter verfüttert wird; alles Wichtige zum Thema wie Bedarf etc. findet man unter: Kraftfutter
  • Kommerzielles Mischfutter ist ungesund und sollte nicht verfüttert und unbedingt so schnell wie möglich ausgetauscht werden